Hinter jedem guten Buch steckt ...
Shownotes
In dieser Folge von "The Booked Life" geht es um die unsichtbaren Unterstützer und Unterstützerinnen, die ein Buch möglich machen. Es wird betont, dass man ein ganzes Team braucht, um ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Oft haben Menschen Angst und Respekt vor der Arbeit, die mit dem Schreiben eines Buches verbunden ist, und beginnen deshalb gar nicht erst damit. Es wird jedoch betont, dass man nicht alleine ist und dass es viele Menschen gibt, die bei diesem Projekt helfen und unterstützen. Auch wenn man den Großteil des Weges alleine geht, sind diese unsichtbaren Unterstützer da, um die Last zu erleichtern.
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00:00:00: Still waiting for the right time, right place, right book.
00:00:06: But you know life's just too short not to write a book.
00:00:13: Yes, you've got a voice, you've got something to say.
00:00:20: Let's start now, Yvonne, we'll show you how all the books lie.
00:00:26: Hello und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von The Booked Life.
00:00:38: Diese Folge hat den Namen hinter jedem Buch steht.
00:00:44: Und genau darum geht es hier in der Folge, um die vielen unsichtbaren Unterstützer und Unterstützerinnen,
00:00:51: die ein Buch erst möglich machen. Denn man braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen,
00:00:57: und man braucht eine ganze Fußballmannschaft oder Buchmannschaft, um ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.
00:01:04: Und genau darum geht es. Warum diese Folge?
00:01:09: Ich erlebe immer wieder, dass Menschen vor dem Buch ein bisschen Angst und Ehrfurcht haben,
00:01:18: und deswegen gar nicht damit anfangen, weil ihnen diese ganze Arbeit wie ein riesiger Berg vorkommt.
00:01:25: Und ich will das auch gar nicht kleinreden. Es ist, wenn du ein Buch schreiben möchtest,
00:01:31: das das beste Buch ist, das in dir steckt und ich einfach irgendwas runterschreiben möchtest,
00:01:35: auf jeden Fall viel Arbeit ein Buch zu schreiben. Es ist ein großes Projekt.
00:01:39: Und eins der größten Projekte, die du wahrscheinlich durchführen wirst, in deinem Leben.
00:01:46: Und es ist auf jeden Fall auch ein ganz besonderes Projekt. Wir gehen einen großen Teil dieses Projekts auch alleine.
00:01:54: Wir entscheiden ganz viel. Wir schreiben natürlich den Text alleine und wir treffen unendlich viele Entscheidungen
00:02:02: auf dem Weg alleine. Nur wir sind nicht alleine. Und das ist aus meiner Sicht etwas, was diese Last ein bisschen kleiner macht.
00:02:11: Du gehst den Weg normalerweise nicht alleine. Selbst wenn du sagst, du schließt dich in deiner Kammer ein,
00:02:17: schreibst dein Buch und gehst dann erst wieder raus, wenn es erschienen ist, wirst du auf andere Menschen zurückgreifen,
00:02:27: bewusst oder unbewusst. Natürlich die Menschen, die uns am nächsten stehen, Familie, Freunde, Freundinnen,
00:02:35: sind so das Sicherheitsnetz, das uns ermöglicht, ein Buch zu schreiben. Das ist die erste Gruppe, die ich da nennen möchte.
00:02:46: Und das kann auf ganz viele unterschiedliche Weisen sein. Deine Eltern haben dir vielleicht Eigenschaften mitgegeben,
00:02:54: die dich jetzt dazu befähigen, an einem so großen Projekt dran zu bleiben und es durchzuziehen.
00:03:00: Deine Familie fängt dich auf, interessiert sich für dein Buch, hört sich auch zum 20. Mal an, was da jetzt wieder schiefgegangen ist.
00:03:11: Hilft dir also, ein Ventil zu finden, wenn das Ganze zu viel wird. Das kann auch dein Freundeskreis sein, der das ist.
00:03:18: Du wirst dich mit Menschen austauschen, die vielleicht weder mit deinem Thema noch mit dem Buchschreiben etwas zu tun haben,
00:03:25: aber mit dir als Person, als Mensch. Und das ist so wertvoll und wichtig. Das ist eine der wichtigsten Unterstützungen.
00:03:33: Ich erzähle die Geschichte ganz gerne. Ich habe ja die meisten meiner Bücher bewusst im Self Publishing herausgebracht,
00:03:41: aber auch zwei in Verlaken. Und bei dem einen Verlagsbuch rückte die Deadline näher.
00:03:48: Und wer schon mal so eine Deadline hatte, der weiß, es ist fast unmöglich, die zu halten, außer man schreibt halt wirklich nachts.
00:03:57: Zumindest ist es bei mir immer so. Es gibt bestimmt Menschen, die organisierter sind als ich. Aber es dauert doch immer länger,
00:04:03: ein Buch zu schreiben, als man am Anfang gedacht hat. Und es waren, glaube ich, noch vier Tage bis zur Deadline.
00:04:09: Und ich war überhaupt nicht fertig. Und ich telefonierte mit meiner Schwester und sie fragte, ja, was macht denn das Buch?
00:04:17: Wie bist du denn da? Und meine Antwort war, ich hasse alles an diesem Buch. Und ich sage sehr selten, dass ich irgendwas hasse.
00:04:26: Ich finde, das ist schon sehr stark. Das ist eine starke Sprache für mich. Wenn ich sage, ich hasse alles an diesem Buch,
00:04:34: wird man von mir nicht so oft hören. Und meine Schwester meinte dann, ja, aber du hast dich so darauf gefreut, dieses Buch zu schreiben.
00:04:44: Und du schreibst doch so gerne. Kannst du denn nicht jetzt für die letzten Tage bis zur Abgabe auch noch ein bisschen Freude daran haben,
00:04:53: dass du das jetzt machen kannst, dass dieses Projekt verwirklicht wird und einfach genießen, dass du eigentlich das machst,
00:04:59: was du am liebsten machst, nämlich schreiben. Und es hat in mir so einen Schalter umgelegt. Und ich bin ganz sicher,
00:05:06: das hätte niemand außerhalb meiner Familie oder meines Freundeskreis, meines Partners machen können.
00:05:12: Also das kann meistens jemand machen in einer solchen Notsituation, sage ich mal, wo man auch sehr emotional dann reagiert.
00:05:20: Das kann dann, da kann eigentlich nur noch jemand erreichen, der einem sehr nahe steht. Und deswegen ist dieses Sicherheitsnetz so wichtig.
00:05:28: Und deswegen, ja, ohne diesen Halt und ohne dieses enge Netz an Menschen, das man so um sich hat, wird es schwieriger,
00:05:39: das Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Man kann das durch andere Menschen kompensieren, sich eine Schreibgruppe suchen zum Beispiel.
00:05:46: Aber es ist noch nicht mal erforderlich, dass es auch Menschen sind, die schreiben, dass es auch Menschen sind, die mit dem Thema was zu tun haben.
00:05:54: Ich glaube, meine Schwester hat das Buch gar nicht gelesen, obwohl ich es ihr geschenkt habe. Aber es ist einfach nicht ihr Thema.
00:06:00: Und da kommt es aber auch gar nicht drauf an, sondern es kommt darauf an, dass es Menschen sind, die dich als Person verstehen und dich in deinen Emotionen unterstützen können.
00:06:14: Das ist so die erste Gruppe an Menschen, die auch hinter einem Buch stehen.
00:06:19: Dann gibt es natürlich die Menschen, die direkt beim Schreibprozess unterstützen.
00:06:28: Das kann eine Mentorin sein wie ich, die jemanden begleitet. Muss aber gar nicht. Nicht jeder braucht eine Schreibmentorin oder einen Schreibmentor.
00:06:36: Das können Menschen im Verlag sein, die Cheflektorin, die berät oder jemand von der Literaturagentur oder von der Ratgeberagentur, die auch noch beraten und Tipps geben.
00:06:50: Das können erfahrene Autoren und Autorinnen sein, die man mal fragen kann. Das kann eine Schreibgruppe sein.
00:06:56: Also alle Menschen, die etwas von diesem Schreib- und Veröffentlichungsprozess verstehen und einen da so ein bisschen durchbegleiten.
00:07:06: Und das müssen nicht mal Menschen sein, die man kennt. Ich habe mein erstes Buch, wie gesagt, initiiert durch einen Blogartikel geschrieben.
00:07:15: Und das hat eine Frau geschrieben. Ich kenne die Frau gar nicht und ich habe von ihr nicht mehr als diesen Blogartikel gelesen.
00:07:23: Aber dieser Blogartikel war so strukturiert, dass ich damit schon die ersten Schritte gehen konnte.
00:07:29: Das heißt, auch da hat mich jemand begleitet. Ein Mensch, von dem ich lernen konnte und der es mir ermöglicht hat, die nächsten Schritte zu gehen.
00:07:38: Also auch da gibt es immer Menschen. Selbst wenn du ganz alleine das machst, wirst du dir vielleicht irgendwo mal schöne Bücher angesehen haben und festgestellt haben,
00:07:50: Mensch, das ist ein tolles Cover und ich verstehe, warum dieses Cover mich anspricht.
00:07:55: Und dann hast du etwas gelernt von dem Cover-Designer oder der Cover-Designerin, die dieses Cover entworfen hat.
00:08:01: Auch da Menschen, die dein Buch auf die ein oder andere Weise ermöglicht haben.
00:08:08: An dritter Stelle, keine Rangfolge, nur eine Reihenfolge.
00:08:14: An dritter Stelle gibt es all die Menschen, von denen du dein Fachwissen gelernt hast.
00:08:20: Das Wissen über das Thema, das du in deinem Buch verarbeitest. Ob das jetzt ein Roman ist oder ein Sachbuch, ist dabei egal.
00:08:28: Wenn du 400 Thriller in deinem Leben gelesen hast und jetzt einen Thriller schreibst, hast du auf jeden Fall von den Thriller-Autorinnen und Autoren etwas gelernt.
00:08:37: Wenn du ein Buch darüber schreibst, wie man einen Tierschutzhund wunderbar zu Hause ankommen lässt,
00:08:43: dann hast du von Hundetrainerinnen etwas gelernt, dann hast du aus Büchern etwas gelernt, vielleicht von Menschen im Tierschutz.
00:08:51: Du hast vielleicht auch von deinem Hund was gelernt. Das heißt, auch da gibt es Menschen und andere Lebewesen,
00:08:57: die hinter deinem Buch stehen, die das Buch erst ermöglicht haben.
00:09:00: Denn wir stehen ja alle auf den Schultern von Riesen, auf den Schultern der Menschen, die vor uns da waren,
00:09:06: die vor uns Wissen erarbeitet haben und das weitergegeben haben.
00:09:09: Sehr oft übrigens in Form von Büchern uns so festgehalten haben.
00:09:14: Und auch diesen Menschen kannst du natürlich dankbar sein, dass es sie gegeben hat oder dass es sie auch gibt.
00:09:21: Es können immer Menschen sein, wie Kollegen oder Kollegeninnen, von denen du direkt gelernt hast,
00:09:26: Lehrpersonen oder aber auch Menschen, die vor 200 Jahren gelebt haben und von denen du etwas gelernt hast in deinem Fachgebiet.
00:09:36: Und dann gibt es noch eine ganz, ganz wichtige Gruppe Menschen, ohne die dein Buch nicht möglich wäre.
00:09:42: Und das sind deine Leser und Leserinnen. Natürlich gibt es die Leser und Leserinnen in der Form,
00:09:48: dass sie dein Buch gelesen haben, noch nicht, wenn du anfängst zu schreiben.
00:09:51: Aber wenn du nicht mal eine Vorstellung von einer einzelnen Person hast, für die du dein Buch schreibst, an die sich dein Buch wendet,
00:10:00: dann wird es schwierig, wirklich guten Ton zu treffen, eine Auswahl zu treffen, was in das Buch rein soll, was nicht in das Buch rein soll.
00:10:10: Es wird auch schwierig, die Motivation zu finden, das zu Ende zu schreiben.
00:10:14: Die meisten Autoren und Autorinnen haben einen Menschen im Kopf vor Augen, vor dem inneren Auge, wenn sie ein Buch schreiben.
00:10:25: Und das macht tatsächlich einen sehr, sehr großen Unterschied.
00:10:30: Jedes meiner Bücher richtet sich an eine bestimmte Person, für die ich das geschrieben habe.
00:10:36: Das kann natürlich auch ich selbst sein. Theoretisch ist das möglich.
00:10:40: Meistens ist es besser, wenn es jemand anders ist, weil wir selbst werden unser Buch definitiv nicht kaufen.
00:10:46: Wir schreiben es ja schon. Aber auch wir selbst haben natürlich eine Geschichte und können vielleicht vor fünf Jahren genau dieses Buch gebraucht haben.
00:10:55: Und dann sind wir selbst der Repräsentant oder die Repräsentantin unserer Leser.
00:11:00: Und das tatsächlich ist ein unglaublicher Sog, wenn wir da eine Person haben, für die wir dieses Buch schreiben.
00:11:09: Stell dir vor, du schreibst das Buch für dich vor fünf Jahren und hast da immer im Blick, das hätte ich damals gerne gelesen.
00:11:16: Es wird einfach so aus dir rausfließen.
00:11:18: Oder du hast eine ganz wunderbare Kundin und denkst, das Buch würde ich der am liebsten geben, weil genau sie braucht das.
00:11:27: Oder einen Freund oder jemanden aus deiner Familie.
00:11:30: Es geht gar nicht um die Masse an Lesern und Leserinnen.
00:11:34: Die sind natürlich dann später diejenigen, die das Buch erfolgreich machen können, die darüber sprechen, die dir dabei helfen,
00:11:43: auch noch mehr Menschen mit deinem Buch zu erreichen.
00:11:46: Aber ein einziger Mensch, der das Buch wahrscheinlich lesen wird oder das Buch lesen sollte, reicht, um für dich diesen Sog zu entwickeln.
00:11:57: Du siehst, du musst diesen ganzen Berg nicht allein bewältigen.
00:12:02: Und selbst wenn du jetzt sagst, ich habe in meinem Umfeld überhaupt niemanden, der mir da raten kann oder von dem ich Wissen bekommen kann,
00:12:12: dafür sind ja zum Beispiel auch Bücher da.
00:12:14: Das ist ja das Tolle an Büchern, dass du auf das Wissen von Menschen zurückgreifen kannst, die du gar nicht persönlich in deinem Umfeld haben musst.
00:12:24: Alles, was du brauchst, ist ein Bibliotheksausweis und ein Thema, das dich interessiert.
00:12:31: Dann recherchierst du das und dann kannst du das Buch lesen und da Wissen rausbekommen von anderen Menschen, die du wahrscheinlich nie treffen wirst.
00:12:40: Das tatsächlich finde ich auch so faszinierend.
00:12:44: Dein Buch ist das Ergebnis natürlich von dir, von allem Wissen, was durch dich hindurchgegangen ist,
00:12:51: was du noch mal geformt hast und zu etwas Besonderem gemacht hast, wo du deine ganze Sichtweise mit einbringst, deine besondere Persönlichkeit.
00:13:02: Gleichzeitig baut es immer darauf auf, auf einem Netz aus Menschen, aus ganz vielen Unterstützerinnen und Unterstützer,
00:13:11: die direkt, indirekt, manchmal ohne dass sie es wissen, etwas zum Buch beigetragen haben.
00:13:17: Und am Ende steht dieses Buch und dieses Buch kann und wird ganz sicher für einen anderen Menschen genau diese Rolle übernehmen.
00:13:27: Und ist das nicht toll? Ist das nicht cool, dass du ein Buch schreibst, wo du eigentlich diese Kraft von ganz vielen Menschen durch dich hindurch fließen lässt,
00:13:38: kompensierst, zusammenbringst, in ein Buch fließen lässt und dieses Buch kann genau das Gleiche wieder tun, kann ganz viele Menschen berühren.
00:13:46: Und sie dazu bringen, sie dazu befähigen, ihr eigenes Ding in die Welt zu bringen.
00:13:53: Sei es ein Buch, sei es irgendetwas anderes. Und das finde ich unter anderem, neben ganz, ganz vielen anderen Sachen, total faszinierend daran,
00:14:02: was ein Buch so kann, wie ein Buch entsteht und was ein Buch in der Welt für eine Rolle spielen kann.
00:14:09: Ich hoffe, das nimmt dir ein bisschen den Druck und inspiriert dich auch dazu, den Schritt zu deinem Buch zu gehen, denn, du weißt ja,
00:14:18: das Leben ist sowieso viel zu kurz, um kein Buch zu schreiben.
00:14:38: Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.
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